Rüflensmühle

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Dienstag, 17. April 2012

Oppenweiler und das liebe Geld....

Wie sagte doch die Gemeinderätin Frau Rauh in ihrer Haushaltsrede am 31.01.2012 :
"[...] Wenn wir in Oppenweiler weiterhin so schwäbisch vorsichtig-optimistisch wirtschaften, das Wünschenswerte und Nötige abwägen und verwirklichen, leben wir weiterhin auf einem stabilen Niveau.[...]"
"[...]  Im Sparstrumpf der Gemeinde verbleiben nach Abzug der Ausgaben und vorsichtigen Schätzungen von Frau Weiß am Jahresende noch ein Plus von knapp 6 Millionen Euro. Bei einer Prokopfverschuldung von 0,- Euro sind wir somit weiterhin eine schuldenfreie Gemeinde.[...]"

Welche Folgen so etwas haben kann, zeigt der Hochwasserschutz ganz deutlich, wenn man ganze Familien ohne Schutz lässt, weil man aus der Gemeindekasse für diese Betroffenen etwas beisteuern müsste. Man will aber lieber kein Geld ausgeben für diese einfachen Familien, da sie auf der einen Uferseite ja laut Bürgermeister Jäger wussten, dass dort Hochwassergefahr besteht, während die Unternehmen auf der direkt gegenüberliegenden anderen Uferseite dies auch Jahrzehnte später scheinbar noch nicht wissen konnten.

Familie Lind und ihre Nachbarn beim Hochwasser 2011; es gibt keinen Schutz für diese Familien in Oppenweiler

Für den Schutz der Bauplätze dieser Unternehmen hat man Geld, nachdem das Regierungspräsidium bereits 2005 die Förderung der Dämme für heutiges Ackerland, d. h. für Teile des Baugebiets Seelenwinkel, abgelehnt hat.

Heute noch unbebaute Teile vom Baugebiet Seelenwinkel sollen eingedeicht werden

Selbst bis 2008/2009 wussten die Unternehmer wohl noch nichts von der Hochwassergefahr, als der letzte große Firmenneubau in dieses überflutungsfährdete Gebiet gebaut wurde ...

Firmenneubau aus dem Jahre 2008/2009 beim Hochwasser 2011; auf dieser Uferseite soll umfangreich vor Hochwasser durch Dämme und Wände geschützt werden

Als ganz einfaches und wirklich plakatives Beispiel des "Geldspeichergedankens" kann man das Brückengeländer an der Brücke nach Reichenbach heranziehen. So "sparsam" ist man in Oppenweiler. Einen Teil hat man ersetzt, den Rest lässt man. Die alten, verrosteten Geländer haben ja schließlich Bestandsschutz und müssen nicht zwingend ausgetauscht werden, verlangt ja keiner. Nur besorgte Bürger stört so ein vergammeltes Brückengeländer. Ob diese in der heutigen Zeit unsicher sein könnten, spielt da nur eine ganz untergeordnete Rolle, wenn es um das mühevoll gehortete Geld in der Gemeindekasse geht.

Interessanterweise konnte man in 2011 aber das Freibad mit fast 300.000 Euro subventionieren ("Die Brücke" vom 07.12.2011). Eine ähnliche Summe wäre notwendig, um den Familien Lind und den Nachbarn den Verkauf der Häuser zu ermöglich (ein Unternehmer hätte Interesse, das Gelände als Parkplatz zu erwerben), damit diese Familien dort wegziehen können. Das heißt, mit ein bis zwei Jahren der "Freibadsubvention" könnte man diese Familien entschädigen, die die ganz großen Verlierer der Bausünden von Oppenweiler in diesem Bereich sind (das Gelände könnte ja dann anderweitig verwertet werden)! Man sollte endlich zu den massiven Fehlern der letzten Jahrzehnte stehen und diese nun ausgleichen, man hat ja schließlich mehr als genug Geld im "Speicher".



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